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Ernte 2017

Es ist soweit – die Ernte startet.

Wie allgemein zu erwarten war, fängt die Ernte in diesem Jahr deutlich früher an. Wir haben bereits am Montag mit den frühen Rotweinsorten begonnen, danach etwas Sektgrundwein aus dem Pinot Noir gemacht, Weissburgunder für den Orange geerntet und heute fangen wir mit dem Riesling an. Es wird ein herausfordernder Herbst!

Der Hagel in der Nacht zum 1.August hat uns hier wirklich hart erwischt. Denkbar ungünstig war der Zeitpunkt und seitdem arbeiten wir auf Hochtouren und mit einem enormen Personaleinsatz daran, das Ganze auf die Reihe zu bekommen. Dummerweise war es seitdem nie wirklich trocken im August und der September war auch eher beinahe ein November – zumindest was die Feuchtigkeit angeht. Der Herbst kam in diesem Jahr bereits im August. Die Fäulnis breitete sich schnell aus, und da die Trauben in diesem Jahr so oder so sehr kompakt sind, geht das alles rasend schnell. Man kann förmlich zusehen, wie ganze Weinberge “kippen”. 2017 wird, wie 2014, ein Jahr der extremen Selektion. Das ist jetzt bereits klar. Was auch bereits klar ist – weil es sich aus dem eben erklärten ganz automatisch ergibt – ist die Tatsache, dass es mengenmäßig eng wird. Ein kleiner Jahrgang steht ins Haus. Nicht nur hier, auch andernorts. Es ist ja bereits überall zu lesen und zu sehen.

Was bedeutet das jetzt für die Qualität? Erst einmal nichts. 2017 hat immer noch Potenzial. So wie jeder Jahrgang immer Potenzial hat. Es kommt einfach darauf an, was man daraus macht. Was leicht platt klingt, hat aber doch einen tieferen Sinn. Die Lesestrategie wird entscheidend sein. Nicht zu früh, nicht zu spät, selektiv so oder so. Es gilt  zu entscheiden zwischen Ernte sichern einerseits und die Qualität optimieren und nicht aus den Augen zu verlieren andererseits. Also alles “beinahe” wie immer, getreu dem Motto: “Einfach kann jeder”…

Im Grunde genommen ist es wie immer in den letzten sieben Jahren. Die Wetterextreme habe uns im Griff und wir mussten lernen, uns darauf einzustellen. Es gibt quasi kein “normales” Jahr mehr. Ich rechne eigentlich immer mit einem Ausfall von 10 bis 20 Prozent. Entweder ist es zu heiß, oder zu nass oder zu trocken. Es ist immer irgendwie zu viel oder zu wenig. Darüber jammern macht aber auch keinen Sinn. Überhaupt macht jammern keinen Sinn. So ist das eben in unserer Zeit – wir haben diese Herausforderungen in der Landwirtschaft und wir werden sie meistern. Da bin ich mir ganz sicher!

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