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VDP.Grosse Gewächse 2013 – Teil 1

Es ist Ende August und wie immer zu dieser Zeit, sitze ich in Wiesbaden und probiere alle Grossen Gewächse. Der Jahrgang 2013 steht auf dem Programm, zumindest in Sachen Weißwein. Ich bin gespannt…

2013 war kein wirklich einfaches Jahr. Kurz vor der Ernte begann es gewaltig zu regnen und damit auch zu faulen. Das ist so ziemlich das Letzte, was man zu diesem Zeitpunkt braucht. Ich habe bereits viel 13er verkostet und bin gespannt, wie risikofreudig die Kollegen in Sachen Grand Cru waren. Weine dieses Kalibers brauchen voll ausgereifte Trauben und das ging nur mit penibelster Selektion. Heute dreht sich zunächst alles um den Riesling.

Mosel – Saar -Ruwer

Mein Tag startet mit Heymann-Löwenstein. Es könnte schlimmer sein! Die Weine sind sehr fest und es ist ganz deutlich das voll ausgereifte Lesegut zu schmecken. So wie das schmeckt, gehe ich davon aus, dass hier tatsächlich bis zum Schluß mit der Ernte gewartet und extrem selektioniert wurde. Mein Favorit ist die “Blaufüsser Lay”, mit einer enormen Tiefe, einer feinen und ganz klaren Säure und dem beinahe schon barocken Druck, den ich so mag. Ein fantastischer Wein. Wenn ich es mir recht überlege, muss ich mich direkt revidieren. Der Uhlen “Laubach” ist noch einen Tick besser. Ellenlang, druckvoll und doch so gar nicht plump. Alle Daumen hoch, das hat großes Potenzial.

Über Loosen habe ich ja gerade die Tage ausführlich geblogt. Um so schöner ist es zu sehen, dass mir die Weine hier in dieser Atmosphäre auch sehr gut gefallen. Also ohne Euphorie und Moselromantik. Spielerisch und extrem elegant das GG aus dem Erdener Treppchen. Süffig vor Allem. Kräftig, tief, salzig und ellenlang der Prälat. Ein Monument, nahe an der Perfektion. Das Graacher Himmelreich ist eher der Schmeichler. Elegant, fein aber mit viel Zug.

Mittelrhein

Die “Wolfshöhle” von Ratzenberger ist ein Wein so ganz nach meinem Geschmack. Ich bilde mir ein, den biologischen Säureabbau zu riechen und zu schmecken. Ich mag das, und wie! Dazu kommt alles das, was ich mag: nasser Stein, tolle Phenolik, fest und dicht ist er. Für mich ein ziemlich perfekter Wein!

Rheingau

Es ist für mich extrem schwierig, hier über die Grossen Gewächse aus dem Rheingau zu schreiben. Ich kenne alle Weine quasi aus dem “FF”. Ich bin in der GG-Prüfungskommission und habe beinahe jeden Wein mehrfach probiert. Ich habe natürlich meine Favoriten, die werde ich hier auch aufzählen. Grundsätzlich möchte ich aber einfach noch einmal betonen, dass die Region im Aufbruch ist. So, wie sonst keine andere im Moment. Es passiert so unglaublich viel, dass es annähernd unmöglich ist, das alles zu dokumentieren. Manches braucht aber sicherlich noch Zeit. Was mich persönlich am meisten an diesem Prozess fasziniert, ist die Tatsache, dass manche Weingüter dabei sind, ihren Stil nachhaltig zu verändern. Spontis halten Einzug, manche Weine werden dichter und fester und vor allem trockener.

Auf dem Weg ist auch das Weingut Barth. Die Umstellung auf Öko ist durch und Marks Weine gewinnen Jahr für Jahr an Charakter. Der “Wisselbrunnen”, unsere direkte Nachbarparzelle, ist eine Kombi aus Eleganz und Charakter. Die Kombi ist überhaupt sehr typisch für den Barth´schen Stil. Ganz besonders deutlich wird das bei der “Hattenheimer Hassel”. Die hat Druck und ist dennoch ganz fein.

Spreitzers “Wisselbrunnen” ist extrem ungewöhnlich für die Weine der Spreitzers. Andi Spreitzers Stil ist eigentlich der fruchtige, feine, immer balancierend zwischen Zucker und Säure. Man könnte es, ohne das negativ zu meinen, Mainstream nennen. In diesem Jahr ist das alles ganz anders.
Der “Wisselbrunnen” ist wild, spontan, hat einen genialen kleinen Stinker und packt mich ziemlich. Ich weiß nicht, ob das Absicht war. Ich werde mal nachfragen.

Weils “Gräfenberg”, ist für mich übrigens ebenfalls ein Paradebeispiel für die Veränderungen in der Region. Der “Gräfenberg” ist dicht und fest, mit einem enormen inneren Kern, trocken, hat Zug und Kraft und ist trotzdem elegant.

Den Preis für absolute Kompromisslosigkeit gewinnt in diesem Jahr, wieder einmal, Achim von Oetinger – kurz “Ö” genannt. Der “Marcobrunn” steht wie ein Bunker. Fest, kantig und uneinnehmbar. Wer so etwas mag, wird es lieben. Ich mag das sehr! Gleiches gilt für den “Siegelsberg”, der noch einmal mit seiner fantastischen Phenolstruktur auftrumpft. “Ö” gehört für mich zu den Besten!

Den Erbacher Jackpot gewinnt in diesem Jahr allerdings Alexander Jung mit seinem “Siegelsberg”. So muss eine GG sein. Anspruch, handwerkliche Perfektion und einen Trinkzwang ausstrahlend. Das Glas schreit mich an und ich muss mich gewaltig beherrschen, nicht zu trinken und auszuspucken.

Beim “Hohenrain” liegen Jung und Oetinger gleichauf. Was mir an beiden Weinen am meisten gefällt, ist die Tatsache, dass man die Herkunft erschmecken kann. Beide Weine haben einen roten Faden.

Der Inbegriff an Eleganz, Leichtigkeit und Seriösität ist für mich Fred Prinz. Seine “Jungfer” ist schlicht traumhaft. Es gibt nichts zu kritisieren, ausser vielleicht mein nicht vorhandenes Deputat an diesem Wein. Und das Prinz zu den ganz Großen der Region gehört, zeigt er final bei der “Schönhell”. So eine Eleganz in einen Wein dieser Lage zu bringen, ist ein Meisterwerk!

Wenn Weingüter neu in den VDP aufgenommen werden, macht das nur Sinn, wenn sie auch wirklich zu den Besten gehören. Im Fall von F.B. Schönleber trifft das voll und ganz zu. Das Weingut steht für mich sinnbildlich für die bürgerliche Dominanz und den Wandel der Region. Der “Doosberg” ist saftig, lang, seriös, zupackend und Schluck für Schluck eine Freude.

Zurück zu Spreitzer. Das sind die einzigen Weine, die ich in diesem Jahr noch nicht probiert habe. Der “Rosengarten”, seit diesem Jahr ein “GG”, ist so anders, wie es anders nicht mehr geht, Zumindest wenn man Spreitzer kennt. Hier hat einer den kolossalsten Stilwechsel aller Zeiten vollzogen. Spontinase, Jod, Phenole, in den Hintergrund tretende Säure, Kühle, Länge, Typizität. Einfach irre!!! Und dann kommt noch dieser “St. Nikolaus” hinterher. Und wie! Ich weiß nicht genau, wie ich das alles beschreiben soll, mir fehlen die Worte – ehrlich gesagt. Der Wein wird für Kontroversen sorgen, ähnlich wie diejenigen im Fall F.X. Pichler. Aber: die Weine sind groß! Lieber Andi, wenn Du das liest, DU bist mein Held!

Es gibt noch einen, der im Begriff ist, sich zu verändern. Johannes Eser vom Johannishof. Die GGs waren immer schön, mir persönlich aber auch immer zu süß. 2013 ist das ganz anders. Die Hölle wirkt viel trockener, präziser und extrem straffer als sonst. Ein toller Wein! Gleiches gilt für den Rottland, der aufgrund seiner wunderbaren Säure noch einen Tick präziser wirkt.

Wenn es einen Inbegriff an Konstanz gibt, dann ist das August Kesseler. Es gibt wenige Weine, die ich immer blind erkenne. Sein “Schlossberg” gehört dazu. Er ist ganz sicher der eleganteste Vertreter aus dieser unbeschreiblich großen faszinierenden Lage. Und auch wenn die typische Kessler-Süße eigentlich so gar nicht meins ist, ursprünglich, so liebe ich sie doch irgendwie. Daumen hoch für den “Schlossberg” von Kesseler. Zwei Daumen gehen für den “Roseneck” hoch. Mehr Eleganz und Aristokratie gehen kaum noch.

Zum ersten Mal macht auch Leitz ein “GG” und mit dem “Rottland” könnte der Einstieg nicht besser sein. Fest und dicht, reif – aber nicht überreif. Viel Zug und Spaß.

Der “Roseneck” von Allendorf ist auch so einer, der viel Trinkspaß und so gar nicht müde macht. Grosses Kompliment für diesen Wein.

Fazit: Fred Prinz hat zwei herausragende GGs auf den Tisch gestellt, die für mich zum Besten überhaupt gehören. Gleiches gilt für Jungs “Siegelberg” und Weils “Gräfenberg”. Kesseler ist der Eleganzgott und Spreitzer der Sieger der Herzen!

Die Region ist auf dem Weg, keine Frage. Es bleibt spannend und es ist noch einiges zu tun. 2013 war kein leichtes Jahr.

 

Nahe

Es hat so den Anschein, als gäbe es beim Gut Hermannsberg nur eine Richtung – die nach oben. Jahr für Jahr werden die Weine ausdrucksstärker, dichter, länger, einfach charaktervoller. Die “Bastei” aus Traisen hat eine enorme innere Dichte und wickelt sich um meine Zunge. Groß! Der “Hermannsberg” hat eine wilde Nase und Phenole, die an einen Rotwein erinnern. Lang und saftig! Ähnlich die “Kupfergrube”. Hinter dem kleinen Stinker kommt enorm viel Ausdruck und Grip. Alles in allem eine herausragende Kollektion an GGs!

Die “Hermannshöhle” von Dönnhoff ist ein ganz hervorragendes Beispiel für ein GG, dass eine ausgeprägte Frucht nicht die Mineralität überdeckt, stört oder gar verdrängt. Ein fantastischer Wein. Gleiches gilt für den enorm kühlen “Felsenberg”. Der Wein zieht mich förmlich weg. Der ist groß, richtig groß! Beide Weine wirken auf mich so, als hätte da einer extrem gut aufgepasst, um den exakt richtigen Lesezeitpunkt zu erwischen. Nur so ging es in diesem herausfordernden Herbst. Wenn ich solche Weine im Glas habe, bin ich einfach nur glücklich und freue mich.

Emrich-Schönleber ist ein Weingut, dass ich einfach mag und auch bewundere. Die Ruhe, die von diesen Weinen ausgeht, ist faszinierend – beinahe kontemplativ. Das “Frühlingsplätzchen” ist dicht und beinahe besinnlich. Dennoch packt mich der Wein mit seiner reifen und vibrierenden Säure. Genial! Alles das hat auch der “Halenberg”, nur mit einem Hauch mehr Saft. Mir läuft förmlich das Wasser im Mund zusammen. Der Wein hat eine phänomenale Länge.

Fazit: Das Gut Hermannsberg geht seinen Weg unaufhörlich in Richtung Spitze. Da oben stehen in diesem Jahr Dönnhoff und Emrich-Schönleber. Als ausgewiesener und überzeugter Nahe-Fan muss ich allerdings eines auch einmal kritisch anmerken – wenngleich es eine Kritik auf hohem Niveau ist. 2013 kommen die GGs an die überirdischen und galaktischen Vorgängerjahre nicht heran.

 

Rheinhessen

Der “Scharlachberg” von Kruger-Rumpf ist ein Schmeichler, aber einer von der angenehmen Sorte. So einer, mit dem man den Abend gerne verbringt.

Was Johannes Hasselbach im Weingut Gunderloch in der jüngeren Vergangenheit macht, ist schlicht und ergreifend sensationell. Angefangen von den Basisweinen, bis hin jetzt zum GG. Der “Rothenberg” ist monumental, erkennbar, nicht zu fassen, schlichtweg geil! Da geht einer unbeirrt seinen Weg hin zur Spitze der Region. Der Wein hat alles, was ein großer Wein haben muss. Das “Pettenthal” ist ein feiner, schlanker und eleganter Wein. Nicht so laut wie der “Rothenberg”, aber nicht minder packend. Abgerundet wird das Ganze durch einen feinen und würzigen “Hipping”. Grosses Kompliment für diese drei gelungenen und würdigen GGs.

“Rothenberg” – “wurzelecht” von Kühling-Gillot, seit Jahren einer meiner Lieblingsweine, enttäuscht mich auch in diesem Jahr nicht. Diese tiefe, dunkle, beinahe abgründige Mineralität bekommt nur HO in die Flasche. Dazu dieser dichte innere Kern. Es ist ein Traum! Getopt wird das Ganze vom “Pettenthal”. Diese Dichte, diese Vibrationen, diese Länge ist einfach annähernd einmalig. Riesling in Perfektion!!!

Kellers “Hipping” macht Spaß. Feinsaftig, frisch, klar, alles geht in Richtung Gebirgsbach, aber mit Druck und Zug. Der Wein  wird minütlich im Glas besser. Das Ganze ist eine Meisterstück in Sachen Ausgewogenheit. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Beim “Ölberg” von Kühling-Gillot ist der Name Programm. Er riecht wie er heißt. Das meine ich durch und durch positiv. Der Wein ist dicht und tief, ohne auch nur im Ansatz ordinär zu sein. Ein Steinwein durch und durch.

Kellers “Morstein” springt mich förmlich an. Explosion im Glas – kleine Explosion, da kommt sicher noch mehr. Ich habe noch nie erlebt, dass der “Morstein”  so salzig ist. Irrsinn. Wild, ungestüm – ja, ich rede von Keller. Verrückt. Völlig verrückt! Wittmann wird Jahr für Jahr stiller, ruhiger, besinnlicher, tiefer, kühler und immer noch einen Tick besser. Kaum zu glauben, dass so etwas geht. Der Wein ist die Ausgeburt an Kühle und Mineralität. Dicht und verschlungen und groß! Keller hat hier einen Hauch die Nase vorne. Beide Weine sind auf einem Weltklasse-Niveau!

Wittmanns “Aulerde” ist gar nicht leise. Im Gegenteil. Sie brüllt aus dem Glas! Feinste reife, gelbe Früchte, eine kleiner Stinker, ellenlang und dicht. Extrem dicht! Großartige Phenole gepaart mit reifer und präziser Säure. Perfekt! Das “Kirchspiel” ist einen Hauch fester und verschlossener. Wittmann legt Wert auf Säure, die ist da in einer unglaublich saftigen Art und Weise. Auch hier fällt wieder diese enorme Dichte und Salzigkeit auf. Der Wein hat das, was man Viskosität nennt. Das “Brunnenhäuschen” kommt dem sehr nahe, ist aber komplett verschlossen.

Kellers “Brunnenhäuschen” – “Abtserde” ist ebenfalls zugenagelt, dicht und verschlossen. Es dauert Minuten, bis sich der Wein im Mund öffnet und erschließt. Aber dann kommt es knüppelhart. Eine schier unergründliche, tiefe und in Sachen Salzigkeit kaum zu überbietende Mineralität. Gross!

Ich mache keinen Hehl daraus: Ich bin großer Battenfeld-Spanier Fan. “HO” ist für mich derjenige, der Steinigkeit und Mineralität in die Flasche bekommt, wie kein zweiter. Das macht er Jahr für Jahr mit einer Konsequenz, die ihresgleichen sucht. Der “Zellerweg am Schwarzen Herrgott” setzt die Reihe großartiger Weine fort. Auch im schwierigen Jahrgang 2013. Er schmeckt extrem reif und dicht, hat nicht den Hauch von Botrytis Tönen und schmeckt so salzig, dass ich langsam das Gefühl habe, mir streut einer permanent kleine Salzkörnchen in mein Glas. Der Wein ist ellenlang und hört nicht mehr auf. Der “Frauenberg” ist der elegantere Vertreter, beinahe schon ein Schmeichler. So eine Art Prinz Charming. Beim “Kirchenstück” schmecke ich im ersten Moment einen Hauch von Holz, wenngleich ich weiß, dass HO kein neues Holz benutzt. Auch hier läuft mir wieder unaufhörlich das Wasser im Mund zusammen.

Sehr spannend sind die beiden GGs von Stefan Winter aus Dittelsheim-Hessloch. Obschon sie total verschlossen und zu sind (was im Übrigen normal zu dieser Zeit ist, oder sein sollte), ist klar, was da noch kommen wird/kann. Sowohl der “Leckerberg” als auch der “Geyersberg” haben ein enormes Potenzial

Fazit: Die Dichte in Rheinhessen ist enorm. Keller und Wittmann bekommen mit HO Spanier endgültig einen Dritten an die Seite gestellt. In Rheinhessen herrscht ab sofort ein Dreigestirn. Und wenn Gunderloch konstant so weitermacht, kommt da noch ein vierter hinzu. Ansonsten sieht Rheinhessen wie der Jahrgangsgewinner aus.

 

Banner-280x230_62Pfalz

Knipser wird immer eleganter. Um es mal ganz plakativ auszudrücken: Das wirkt wie der Eröffnungstanz des Wiener Hofballs. Da ist alles in einer Reihe, geordnet, durchzogen von Anmut, Grazie und Eleganz. Sowohl der “Mandelpfad”, als auch der “Steinbuckel”. Beide sind großartig.

Das Weingut Mosbacher ist, zumindest für mich, eine Art Bank. Nebenbei bemerkt ist es für mich auch so eine Art Prototyp des Pfälzer Weins. Der “Pechstein” wird diesem Prototyp mehr als gerecht. Erdig, mineralisch, saftig und ursprünglich. Dabei völlig klar in der Herkunft. Ein toller Wein!  Das “Ungeheuer” ist spielerischer und geprägter von der reifen und saftigen Säure. Der “Jesuitengarten” überzeugt durch seinen enormen Trinkfluß. Der “Kieselberg” rundet mit seiner kräuterwürzigen Art alles ab. Großes Kompliment für diese gelungenen GGs!

Bürklin-Wolfs “Ungeheuer” ist straff, fest und zupackend. Ziemlich lang, tiefst mineralisch und von einer hohen inneren Dichte.

Von Buhls “Jesuitengarten” wirkt knochentrocken. Ultramonsterknochentrocken! Dabei hat das Ganze auch noch kräftige Säure. Aber, im Gegensatz zu vielen anderen, hat das Substanz. Ich gebe es ehrlich zu, “Pechstein” und “Ungeheuer” waren nicht meine Weine, der hier jetzt schon. Der Wein ist eine klare und deutliche Ansage. Gleiches gilt für den “Ruppertsberger Reiterpfad”. Ich bin gespannt, wie sich dieser Stil weiter entwickeln wird. Hier ist einer am Werk, der keine Angst vor Säure hat. Kompliment!

Von Winnings “Kalkofen” ist eine in sich schlüssige Komposition. Jedes einzelne Element passt und fügt sich ein. Die Anmutung erinnert zuerst an einen Sauvignon Blanc, dann wird es rieslingtypisch, lang und saftig. Sehr gelungen. Gleiches gilt für den “Spiess”. Ich schmecke kaum Holz. Der Wein ist frisch und saftig, hat eine tolle Struktur und macht einfach nur Spaß

Christmann “Reiterpfad” steht fest und dicht im Glas. Er ist lang und dicht, ziemlich verschlossen und zu. Das Potenzial wird Minuten später deutlich und zementiert sich am Gaumen. Ähnlich verhält sich der “Idig”. Ruhig, dicht, in sich ruhend mit einer fantastischen Säure und einer großartigen – ich weiß, ich wiederhole mich, aber es ist so – Salzigkeit. Großartiger Wein. Der “Mandelgarten” ist der offenste der Weine, wenngleich offen eher übertrieben ist. Allesamt haben sie großes Potenzial. Christmann hat einen sehr guten Job gemacht.

Die “Kalmit” von Kranz ist, wie auch im letzten Jahr, ziemlich stark. Er lebt von seiner Präzision. Sowas gefällt mir.

Fazit: Kein leichtes Jahr für die Pfalz. Dennoch gibt es einige ganz herausragende Weine.

 

5 Kommentare zu “VDP.Grosse Gewächse 2013 – Teil 1

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