Alles über Wein und den Rest der Welt…

Lesetipp

Im Meininger Verlag ist aktuell ein interessanter Artikel erschienen.

Prof. Dr. Erik Schweickert, Bundestagsabgeordneter und Dozent der Hochschule Geisenheim hat sich die Mühe gemacht und untersucht, was Ministerien und Co. aus-, respektive verschenken. Zwischendurch habe ich beim lesen vor Zorn fast in die Tischplatte gebissen. Dazu wiederhole ich gerne einen Satz, den ich vor vielen Jahren einmal dem Bundeskanzler a.D. schrieb: “Wenn der französische Präsident in der Wahlnacht mit einer Flasche ausländischem Wein fotografiert werden würde, stünde am nächsten Tag die Guillotine im Elysée-Palast”.

Es ist wirklich kaum zu glauben, aber leider wohl war, das “Cuvée Bundestag” ist ein Crémant aus dem Elsaß. Nichts gegen die Kollegen und Freunde aus dem Elsaß, aber das geht gar nicht. Man stelle sich das einmal umgekehrt vor… Immerhin klingt “Cuvée Bundestag”  schon so dämlich, dass ich keinerlei Angst habe, dass das Ganze auch nur im Ansatz angesagt sein wird. Wahrscheinlich schenken es die Beschenkten direkt weiter. Hier geht es zum kompletten Artikel bei Meininger

5 Kommentare zu “Lesetipp

  • Daniel

    clever von Prof. Schweickert, sogar in der Bild war er damit :-) ist schon ein Unding das ein Cremant d’Alsace im Bundestag ausgeschenkt wird, aber es gibt ja auch wirklich größere Probleme . . .

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  • Gast

    Fairerweise sollte zu dem Thema auch die Stellungnahme der Bezugsquelle genannt werden.

    http://www.parlamentsbuchhandlung.de/
    13. 1. 2013
    Mitteilung der Parlamentsbuchhandlung zur Meldung des FDP-Bundestags-abgeordneten Erik Schweikert:
    Die von Herrn Schweikert unter anderem in den Onlinemedien des “Spiegel” und der “Bild am Sonntag” verbreitete Darstellung möchten wir an dieser Stelle kommentieren.
    Die Parlamentsbuchhandlung bietet zwei Präsente an:
    1. Deutschen Sekt
    2. Cuvée Bundestag, ein Crémant aus dem Weingut Dopff in Reichenweier/Elsaß
    Das Käuferverhalten unserer Kunden hat fast ausschließlich den Crémant bevorzugt.
    Der Deutsche Bundestag hat mit dem Einkauf und Vertrieb des “Cuvée Bundestag®” nichts zu tun.
    Deutsche Steuergelder fließen nicht in die Produktion des Crémant. Die Parlamentsbuchhandlung führt die Steuern für dieses Produkt an die deutschen Finanzbehörden ab.
    Die Angriffe des FDP-Abgeordneten und Lobbyisten stimmen uns traurig angesichts der in der kommenden Woche stattfindenden Feierlichkeiten zur deutsch-französischen Freundschaft (50 Jahre Deutscher Bundestag – Assemblée Nationale).
    Ihre Parlamentsbuchhandlung

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  • Incognito

    Ungeachtet der fehlenden Erwähnung der deutschen Sektalternative (vgl. Kommentar Parlamentsbuchhandlung) hat Herr Prof. Schweickert mit der Grundaussage des fehlenden Bezugs der Deutschen zu “Ihrem Wein” ja durchaus recht. Das hat m.E. mehrere Gründe: (1) kulinarischer Genuss (wozu ich als integralen Bestandteil auch den Wein zähle) hat nicht den Stellenwert in Deutschland wie in anderen Ländern, insbesondere Frankreich, (2) das liebe Weingesetz von 1970 hat m.E. das Verhältnis einer ganzen Generation weinaffiner Deutscher zu deutschem Wein nachhaltig geschädigt, (3) deutscher Wein ist m.E. etwas teurer und gerade in der Preisklasse unter 10 Euro oder sogar darunter, die wohl für die große Mehrheit von Relevanz ist, finden sich m.E. eher trinkbare Weine von ausländischen Erzeugern, zumindest solange von Rotwein die Rede ist. Der Preisunterschied liegt sicherlich u.a. auch an Skaleneffekten, die etwa ein 400 Hektar Weingut in Rioja eher nutzen kann als die im Schnitt viel kleineren deutschen Weingüter. (4) Wir Deutschen haben historisch bedingt generell ein gestörtes Verhältnis zu Nationalstolz. Wer sich allerdings wirklich für Wein interessiert, wird schnell merken, dass es in Deutschland viele Winzer gibt, die mit Engagement und Herzblut wunderbare Weine erzeugen, deren Genuss wahre Freude schenkt…

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  • Alex

    Zur FIFA WM in Deutschland haben Sie es ja hingekriegt Deutsche Weine in den Stadien auszuschenken… Das sollte doch nicht so schwer sein..

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