Nach einer kleinen, aber meiner Meinung nach wohlverdienten ,Pause starte ich in das Bloggerjahr 2013 und es wird sich einiges ändern.
Die erste Änderung ist zugleich auch die spannendste. Ich habe lange nachgedacht und viele Gespräche geführt. Ich werde 2013 ganz deutlich mehr Wein verkosten und darüber bloggen. Ich werde versuchen, so viel Wein zu verkosten, dass daraus hoffentlich eine Art kleiner Weinführer entstehen wird. Ein Weinführer in Form einer “Positivliste”. Schlechte Bewertungen in Weinführern haben sich mir noch nie erschlossen. Ich finde sie völlig unnötig, ja geradezu dämlich. Ein Weinführer empfiehlt gute und interessante Weine. Und genauso werde ich das hier machen. Vielleicht wäre das Wort “Kleine Weinfibel” besser als der doch sehr bedeutungsschwangere Begriff “Weinführer”. Ich werde das Ganze auch nicht alleine machen, sondern mir kompetente Verstärkung besorgen. Dazu aber zu einem späteren Zeitpunkt mehr.
Und so wird das Ganze ablaufen:
Einmal in der Woche – oder alle zwei Wochen – werde ich alle verkosteten Weine in einem kleinen launigen Bericht online stellen. Allerdings eben nur diejenigen, die mir auch tatsächlich geschmeckt haben. Eine sehr subjektive Positivliste also. Ich habe eigentlich nicht vor, Weine tatsächlich zu bewerten. Wie hinlänglich bekannt ist, bin ich ja kein Freund von Punkten. Ich finde weder das 20- noch das 100-Punkte-Schema tatsächlich sinnvoll für den Verbraucher. Ich muss mir also etwas anderes ausdenken. Was es natürlich geben wird, sind die Beschreibungen der Weine. Also genau das, was eine Weinbesprechung tatsächlich ausmacht. Das Ganze selbstverständlich nicht in irgendeiner Geheimsprache, sondern so verständlich wie möglich. Und wenn möglich, gibt es auch eine Empfehlung zu den passenden Speisen.
Die erste “kleine Weinfibel” wird im Laufe der nächsten zwei Wochen online gehen. Ich werde mir die zu verkostenden Weine selbst aussuchen, freue mich aber natürlich über jeden Hinweis und Tipp. Wer also meint, ich sollte einmal unbedingt einen Wein probieren, einfach mit allen notwendigen Infos hierher zu mir schicken.
Schön.
Man sollte auch mal darüber reden, wo man Weinbeschreibungen im Netz ablegt.
@charlie: Man natürlich drüber reden oder sie einfach und komfortabel bei uns http://www.13grad.com ablegen. Geht inzwischen auch mobil übers Smartphone oder Tablet.
Ich empfinde die Idee schön, dass Du ein paar Weintipps für Deine Bloggemeinde zum Besten gibst. Im Jungel der Weinwelt ist die würtzische Machete gefragt!
Bin gespannt welche Tipps in den nächsten Wochen von Dir kommen werden.
Über eine Sache möchte ich dann doch gerne diskutieren.
“Bewertungen in Weinführern haben sich mir noch nie erschlossen. Ich finde sie völlig unnötig, ja geradezu dämlich. ”
Sorry, auf meiner La Gazzetta del Vino und vielen anderen Weinpublikationen in Print oder Online oder im Blogbereich werden Weine besprochen, die einfach kritisch betrachtet werden. Subjektiv klar, aber meinungsstark. Das nennt man ausgewogene Berichterstattung!
Wenn eine Publikation darauf abzielt nur positive Beispiele zu nennen, dann ist das einseitig, aber durchaus legitim und sicherlich hilfreich für den Konsumenten. Dann heißt das Kind eben Weintipps etc..
Warum wir, oder besser gesagt die, die differenziert und ausgewogen berichten, “dämlich” sind, erschließt sich mir nur nicht ganz.
Von Konsument zu Konsument zu erklären, wie der subjektive Eindruck über einen Wein entsteht und warum oder warum man nicht dazu raten kann, halte ich für völlig nachvollziehbar.
Wenn ich eien Rezension zu einem Buch, zu einer Platte oder zu einem elektronischen Gerät lese, dann interessieren mich die Pro und Contras der Verfasser.
Das befreit den Leser nicht sich eine eigene Meinung zu bilden.
Wenn man nur positiv berichtet aber genauso wenig.
Wenn ich jemanden “führe”, also “in eine Richtung geleite”, dann darf dies durchaus ausgewogen sein.
Meine Meinung.
Ich freue mich dennoch auf die Weintipps und hoffe wir verkosten den ein oder anderen Wein gemeinsam.
@Direttore
Da hast Du natürlich durchaus recht, dass meinte ich aber nicht damit. Ich finde Deine kritischen Blogbeiträge sehr gut und möchte sie nicht missen. Was ich nicht brauche ist ein Weinführer, beispielsweise in Buchform, der mit Tipps zum Einkauf geben soll und der sich aber hauptsächlich damit beschäftigt mir zu erklären wie schlecht irgendetwas ist. Das ist für mich eine Verschwendung von Zeit und Ressourcen. Da würde mir persönlich ein Satz langen a la: was hier aufgeführt ist, ist das, was uns/mir in diesem Jahr besonders gut geschmeckt hat.
Weine primär aus Deutschland oder willst du von allem etwas machen Dirk ?
@Constatin
Nur Deutschland wäre ja echt langweilig…
Absolute Zustimmung. Wenn die Erwartungshaltung Tipps sind, dann braucht man keinen Nebenkriegsschauplatz.
@Direttore
Eben!
Wirtz wird Führer? Warum? Und wie? Für wen?
Fragen…
Meine Befürchtung:
Du wirst dann bestimmt zwangsläufig das vernachlässigen, was Deinen Blog für mich bisher zum lesenswertesten des Weinwebs macht: Das meinungsstark Launische, die Einblicke in Paralleluniversen (Welt der Weinköniginnen etc.), politisch Kritisches, Szenenews, Gerüchtekatalysator, Netzwerkverstärker, Barikadenstürmerei.
Verkaufst Du jetzt Deine Bloggerseele (ich hör Dich lachen über diesen ältesten aller Mitbloggervorwürfe)? Doch Dein letzter Satz lässt mich immerhin zweifeln.
Andererseits erinner ich mich gut an Deine Aussagen auf verschiedenen Sessions beim letzten Vinocamp. Schlussendlich ist es wichtig, dass ein Blog zur Marke wird, wenn er erfolgreich sein (also die Reichweite stetig steigern) will.
Die hundertste Plattform für VKNs braucht kein Mensch. (Aber das weißt Du wahrscheinlich selbst)
Lieber Jörg,
ich kann Dich beruhigen. Nichts dergleichen wird passieren. Ich habe schon ewig Lust darauf mehr zu verkosten und darüber zu posten, dass ist alles! Nein, eines noch: Ich bekomme ganz viele Nachrichten, ich solle doch bitte mehr solche Sachen machen, weil die Leute es gerne lesen und die wenigen Tipps hier (mehr bei FB) tatsächlich nutzen. Alles andere bleibt wie es ist. Die “Weinfibel” wird, ich habe es geschrieben, launig sein. Alles andere könnte ich auch nicht. Meine Seele verkaufe ich selbstverständlich auch nicht. Und da es das nur ca alle zwei Wochen geben wird, ist das ja alles auch nicht “staatstragend”… Ich möchte einfach nur meinen Bloggerhorizont erweitern.
Ich hoffe ich konnte damit Deine Befürchtungen ausräumen.
Gut – danke!
Es gibt jede Menge Plattformen, wo man Weinnotizen veröffentlichen kann, z. B. die vom Gerald Schuster http://www.verkostungsnotizen.net oder die davon abgewandelte bei mir http://www.wein-guide.com – es gibt nationale, es gibt internationale, wie http://www.adegga.com/ welche mit apps, welche mit Kellerbuch, da kann man schon mal Tage lang suchen
Wennst Hilfe brauchst, call.
wieso verschwinden meine postings hier?
@Knalli
Die waren im Spam…
@Charlie und Jan
Meine Weinbeschreibungen lege ich natürlich hier bei mir im Blog ab…
Bin sehr gespannt und viel Erfolg, Dirk.
Hey Dirk, behalte bitte auch die Themen neben dem Weinverkosten bei und vor allem das, was über spezielle Expertenthemen hinaus geht. Für mich hat genau dies dein Blog lesenswert gemacht. Vorsicht vor zuviel special interest Weinthemen. Bleib wie de bist!
Gruß Felix
@Felix Peters
Keine Angst, alles bleibt wie es ist. Ich wollte eigentlich nur mitteilen, dass ich künftig etwas mehr konkret über Weine schreiben werde…
Gestern auf WaL gelesen (es ging um den Lengenfelder Pfeiffenberg; Loos abgefüllt von Buchegger & Mayr, Kamptal) :
„….Kommentar von Dirk Würtz anzufügen. Ich schätze sein Urteil, bin aber nicht immer mit ihm einer Meinung. Mir fällt da der mittlerweile an Zitronenwasser mit Paprikageschmack erinnernde Sauvignon Blanc ‘Life from Stone’ aus Südafrika ein. Er liebt ihn, ich liebte ihn einst, nun trinke ich ihn nicht mehr.“
Tja, soviel zum Dauerbrennerthema: Daumen rauf, Daumen runter = schmeckt nicht ./. schmeckt doch! Das wird schon jeder selbst herausfinden (müssen) ob er dem Geschmacksurteil des einen, des anderen oder seinem eigenen folgen möchte.
@Gast
Ja… der “Life from a stone”… ich weiss, das sind HT und ich völlig konträr. Ich LIEBE, ach was, ich VERGÖTTERE diesen Wein!
Klare Aussage, das!
Aber was sagt das, wenn mir zufällig dieser eine Wein schmeckt oder nicht schmeckt, ich weiß dann immer noch nicht ob ich generell so ähnlich mit meinem Geschmack liege oder nicht, es bleibt spannend.
Auf jeden Fall bin ich sehr dankbar für Tipps. Aufgrund des Stern.de-Weinschule-Expeditionsberichts aus der Heimat des Sangiovese hab ich mir auf gut Glück im Netz gefundenen – Sangiovese del Conte “Conte di Campiano” – bestellt. Ach Du Schreck – schmeckt wie ganz billiger Kirschdauerlutscher vom Kiosk. Da muss ich das nächste mal doch etwas sorgfältiger aussuchen es sei denn ohne “künstliche Kirsche” gibt’s keinen Sangiovese?
@Gast
Solange die Geschmäcker verschieden sind, wird es immer spannend bleiben – zum Glück! Am Ende hilft nur selbst ausprobieren. Wenn ich allerdings jemanden über längere Zeit in seinen Empfehlungen verfolge und selbige auch mal ausprobiere, kann ich irgendwann das Ganze schon gut einschätzen.
hoppla – kleine weinfibel jetzt auch online ? ich drucke seit 10 jahren jährlich meine 20seitige kleine weinfibel als printexemplar zum anfassen und umblättern. die auflage von 2000 stück hat wohl eine großflächige verbreitung bis in hattenheimer gefilde nicht wirklich vorangetrieben… auch in meiner weinfibel werden keine schlechten weine angesprochen. allerdings stammen sie alle vom selben weingut…
Hallo Dirk, da bin ich ja mal sehr gespannt, ob du dich da aus der Masse hervorheben kannst. Ich habe insbesondere deine Beschreibungen aus Wiesbaden zum GG verfolgt und kann alles unterschreiben, du triffst meinen Geschmack sehr gut (bin aber auch leicht glücklich zu machen….). Von daher freue ich mich über Tipps und lesenswertes. Viel Erfolg!
…also der Absender geht kein Risiko ein ??? Egal ob
Händler oder Erzeuger???
@Steffen
Risiko? Na ja, wenn mir der Wein nicht schmeckt, schreibe ich auch nicht darüber.
Willkommen im Boot! Ich bin sehr gespannt. Ich hoffe, du trägst die Weine wie wir zusätzlich bei verkostungsnotizen.net ein. Ein wirklich tolles Projekt, dass Vergleichen zwischen Verkostern schafft und vor allem eine gute Suche unterstützt.
Hi Jörg,
Deine Bedenken kann ich verstehen. Ich glaube aber, dass wir das bei Dirk nicht zu “befürchten” haben.
Dirk,
ich finde es wichtig, Ideen umzusetzen und auszuprobieren. Ich bin wirklich gespannt, wie Du das umsetzen wirst. SensoROCK.
Wie wär’s wenn Du relativ zeitig ein paar Rheingauer verkostest, die Du zu unserer gemeinsamen Verkostung mit meinen Moselanern nominierst. Dann machen wir uns auf Terminsuche und los geht’s.
@Felix
Gute Idee!
Endlich. Wurde auch Zeit. Und obwohl so viele auf die Punkte hingedroschen haben, lesen sie heute alle. Und reden darüber. Aber was?
Hi Dirk,
mir erschließt sich nicht, warum das ganze als Fiebel oder Buch oder auf einer eigenen Plattform erscheinen soll? Stell die VKNs in die VKN-Datenbank oder in den Cellartracker und alle freuen sich.
Viele Grüße
@Marc
Wie kommst du darauf, dass das als Buch oder auf einer eigenen Plattform erscheinen wird? Das erscheint hier bei mir im Blog. Also da, wo mine VKNs auch hingehören…
Hi Dirk, nur kurz: Je mehr VKNs im Netzt zu finden sind, desto besser. Schon jetzt Dank für deine auf dich zu kommende Mühe. Ich würde deine Notizen aber auch gerne in einer der großen Datenbanken sehen. Das würde die Suche nach Notizen erleichtern und das Meinungsspektrum in den Datenbanken erhöhen.
…noch etwas hatte ich vergessen. Ich fände auch negative Kritiken hilfreich. Hilft bei der Situation, wenn ich einen Wein vor mir stehen habe und mich frage: Kaufen oder nicht kaufen?
@Marc
Negative Kritik ist grundsätzlich für mich kaum machbar, da ich ja immer auch ein Mitbewerber bin. Und was das Eintragen in Datenbanken angeht, so habe ich da leider keine Zeit..
Ich mag die Idee mit den positiven Beschreibungen und halte es genauso. Warum die Zeit mit Negativem verbringen? Davon hat’s doch schon genug… Freue mich auf die kommenden Tipps.