Das Jahr ist jung und schon habe ich eine “Entdeckung des Jahres” gemacht – es ist dann eben einfach die Entdeckung der letzten 12 Monate!Es handelt sich um das Weingut Klosterhof in Zell im Zellertal,jener Region, die leider kaum ein Weinfreak so richtig auf der Karte hat. Ein Teil der Gegend ist noch Rheinhessen, der größere Rest gehört schon zur Pfalz. Zell ist quasi das Grenzdorf und gehört zur Pfalz. Hier macht Stephan Schwedhelm die beeindruckendsten Weine, die ich seit langem getrunken habe. Vom einfachsten Müller-Thurgau bis hin zu dem grandiosen Rieslingen erzeugt der 32-jährige Weine, die so klar und so ausdrucksstark sind, dass ich ab einer gewissen Zeit nur noch Gänsehaut hatte. Da gibt es beispielsweise einen trockenen Chardonnay, der mit seiner enormen Mineralität einem guten Chablis in nichts nachsteht oder einen Weissburgunder der einfach nur Spaß beim Trinken macht. Selbst der Sauvignon Blanc, und ich bin ja immer skeptisch bei diesen Weinen aus Deutschland, ist ein Hammer. Der Geruch so wie ich ihn mag – schön grasig aber mit einer extremen Cremigkeit im Geschmack, wie man es eher raus Neuseeland kennt. Der Silvaner ist ein Meisterwerk seiner Rebsorte – mehr kann ich zu dem Wein gar nicht sagen, mehr ist auch nicht nötig.
Die Rieslinge sind eine Offenbarung und gehören zu den besten Weinen die ich in den letzten Monaten trinken durfte. Extrem gut der “Zeller Kreuzberg”. Eine trockene Spätlese mit einer wahnsinnigen Frische und einer fantastischen Präzison. Das “Pfarrhaus”, auch eine trockene Spätlese , bei der tatsächlich das Wort “Kräuterwürze” ausnahmsweise einmal zu 100 Prozent zutrifft und die irrsinnig lang ist. Mein absoluter Favorit aber war die trockene Spätlese aus dem “Zeller Schwarze Herrgott”. Eine Lage, die es neuerdings auch als Grosses Gewächs in Rheinhessen gibt. Letzteres ist allerdings in der rheinhessischen Nachbargemeinde Mölsheim. Der “echte Schwarze Herrgott”, so habe ich mich aufklären lassen, gehört zu der Gemeinde Zell. Die Lage ist 4 Hektar groß und Schwedhelm besitzt einen Hektar. Ich kann diesen Wein nicht wirklich beschreiben, er hat mich fast umgehauen. Er ist einfach nur grandios – ein Gänsehautwein eben. Dieser Wein, kostet gerade mal knapp unter 9,00 Euro, wie überhaupt alle Weine dieses Weingutes extrem benutzerfreundlich bepreist sind.
Ich bin mir sicher, dass ich gestern die Weine eines neuen Sterns am Weinhimmel probiert habe. Ein Stern von dem in der nächsten Zeit noch viel zu hören sein wird. Ich rate allen, das Ganze schnell zu probieren, bevor es nichts mehr gibt. Die Weine gibt es bei Rindchen´s, allerdings noch nicht die 2011er. Die werden wohl bald kommen und ich werde sie mir definitiv kaufen!
Geile Sache, schön mal wieder von der Gegend zu hören…waren da mal vor 2 Jahren auf Exkursion und haben die Weine von Janson Bernhard probiert, die einen der besten trockenen Gewürztraminer hatten die ich aus Deutschland je probiert hatte…..wenn ich wieder in Deutschland bin werd ich mich mal nach den 2011ern von Klosterhof umschauen
Da habe ich als Hamburger ja endlich mal einen Standortvorteil in punkto Weinwelt! Ich kenne schon Vieles aus dem Rindchen-Sortiment, habe die Weine vom Klosterhof sind mir bisher nicht bekannt. Hört sich toll an, ich werde dann schnell mal wieder ein kleines Tasting im Weinkontor machen. Vorteil: Es sind alle Wein offen – gibt es ja auch nicht überall…
Na, das klingt ja spannend, kommt auch nicht so oft vor, dass mir aus D eicn wirklich Geheimtipp entgangen wäre, aber da werde ich mit einem bestimmt ja nicht schlechteren Jahrgang 2011 mal mit Spannung und Vorfreude testen, wenn das komplette Programm steht.
wenn ich mich richtig erinnere, hat der Winzer mal für die eingestellte “Alles über Wein” einen “Leser-Wein” gemacht. Probiert hab ich aber auch noch nicht.
Tolle Weine gemacht von einem tollen Winzer. So schmeckt die Pfalz
)Durfte Ihn im letzen Jahr auf der ProWein in Düsseldorf kennen lernen. Eine Auswahl der Weine vom Weingut Klosterhof gibt´s auch bei WASGAU z.B. in Otterberg, enkenbach, Göllheim und Kaiserslautern und demnächst auch online unter http://www.wasgau-weinkeller.de
Lg aus der Pfalz
Pingback: Linkdump vom Fr, 03. Februar 2012 bis Mi, 08. Februar 2012 Links synapsenschnappsen
Der 2011er Jahrgang ist mittlerweile bei Rindchen verfügbar – für alle, die es interessiert …
Pingback: Die besten Weine und Winzer 2012 « Würtz-Wein
Pingback: Kleine Weinfibel 1 « Würtz-Wein
Ich weiß, dass ich ganz schön tief in der Vergangenheit grabe, wenn ich diesen Artikel hier kommentiere, nur will ich das Folgende gerne loswerden und habe keinen besser geeigneten Ort gefunden: Wuertz-Wein war der erste Weinblog, der mich vollkommen gepackt hat. Der Stil, in dem hier über Wein geschrieben wird, hat mir immer voll und ganz zugesagt und positiv besprochenen Weine haben mir, sofern ich sie auch probiert habe, oft gut gefallen und manches Mal den Horizont erweitert. Vielen Dank dafür. Jetzt zum eigentlichen Anlass: Die Blogaktivität hat im letzten Jahr leider sehr nachgelassen. Besonders schön fand ich persönlich in den letzten Jahren, wenn Sie Talente und Entdeckungen vorgestellt haben. Es wäre toll, wenn Sie in dieser Hinsicht wieder einmal etwas veröffentlichen würden. Genauso interessant wäre es, wenn Sie das Sortiment ehemaliger Entdeckungen nochmals (auszugsweise) probieren und Ihre Einschätzung zur Entwicklung der Winzer teilen würden!
Viele Grüße
L.