Ja, es gibt sie noch…Bücher, gedruckt auf Papier. Ich gebe zu, ich habe sie selten in der Hand, daher ist es auch eher ungewöhnlich, dass ich eines empfehle. Dieses Buch allerdings liegt mir sehr am Herzen. Es beschäftigt sich mit einem Thema, das wenig beleuchtet ist und gerne unter den Tisch gekehrt wird: “Der deutsche Wein 1930 bis 1945″.
Das Buch ist vergangene Woche erschienen und wird am kommenden Mittwoch in Worms und am 26. Oktober hier bei uns in der Königsmühle vorgestellt. Die beiden Autoren, Hartmut Keil und Felix Zillien, haben in akribischer Kleinarbeit den deutschen Wein während der dunkelsten Zeit der jüngeren Historie beleuchtet. Viele Dinge aus dieser Zeit haben übrigens immer noch einen großen Einfluß auf die Gegenwart – auch wenn manche das nicht wirklich wahrhaben wollen. Auf über 300 Seiten versuchen die beiden, Informationen und Hintergründe zu dokumentieren, was ihnen meiner Meinung nach auch wirklich gelungen ist.
Das Ganze ist sicherlich nur ein Anfang und ich würde mir wünschen, dass weitere Bücher folgen. Im Grunde ist das ein Thema für eine Doktorarbeit, aber soweit ich weiss, hat das bis jetzt noch keiner gemacht. In jedem Fall ist es lesenswert und bietet einiges an neuen Informationen. Ich wußte bis dato beispielsweise nicht, dass Ribbentrop mit Frau Henkell verheiratet und Deutschland-Beauftragter von Mumm und Pommery war…
Das Buch ist im Iatros Verlag erschienen, kostet 25,95 Euro. Man kann es am Besten direkt über die beiden Autoren bekommen. Das Vorwort stammt übrigens von mir…