Ich gebe es zu, ich bin ein IPhone Freak und kann mir gar nicht vorstellen, wie ich ohne diese Wundermaschine jemals habe exitieren können. Was mich allerdings hin und wieder etwas ratlos werden läßt, sind bestimmte Apps. Grund genug, sich einmal zwei Wein-Apps näher zu betrachten.
Fangen wir an mit der neuen App des Magazins “Vinum” zum Thema Bordeaux Primeur 2009. Grundsätzlich ist es gar keine schlechter Gedanke, zu diesem Top-Thema eine App anzubieten. Noch dazu kostenlos. Die App ist ziemlich übersichtlich aufgebaut und benutzerfreundlich. Man kann eigene Weine verwalten, Verkostungsnotizen sehen und natürlich die passenden Bezugsquellen finden. Es gibt eine “Suche”-Funktion, die relativ klar ist. Aufgebaut ist sie nach folgenden Kategorien: Weinkategorie, Appellation, Aromatik und Vinum-Rating. Zur Weinkategorie (rot-weiß-süss) muss man wenig sagen, ebenso zu den Appellationen. Beim Punkt “Aromatik” wird es allerdings ein wenig skuril. Da gibt es einen Überbegriff “alle” und danach werde diese “alle” einzeln aufgelistet. Blüten, Eiche, exotische Früchte, Gewürze Kakao, Kräuter, Mineralisch, Pfirsich, Rauch, schwarze Beere, Stachelbeere, Tee, Zitrusfrüchte. Klingt doch einerseits sehr pauschal, andererseits auch sehr speziell. Der “Normalo” dürfte damit direkt einmal überfordert sein. Ich habe mal den “Tee” ausprobiert. Ich konnte allerdings bei den Treffern, die sehr identisch mit allen anderen Treffern sind, den Begriff “Tee” nicht finden. Es hätte mich doch einmal sehr interessiert, wie das ist, mit dem Tee… Wie auch immer. Diese App ist irgendwie in Ordnung. Ich brauche sie nicht, da sie aber nichts kostet, ist es in jedem Fall eine interessante Datensammlung. Sehr unaufgeregt und damit typisch für die “VINUM”.
Ganz anders kommt da eine neue App daher, die sich “Corkscore App” nennt. Ich darf mal zitieren:
“La Tour, Latur, oder Latour? Fehlerhafte Weindaten und umständliche Benutzeroberflächen machen über 60% der Beschwerden über bestehende Wein-Apps für das iPhone aus. Das neue App von Corkscore löst diese Probleme mit einer sauberen Weindatenbank, einfacher Handhabung und intelligenter “Magic Search” Weinsuche.” Und weiter heißt es: “Das Unternehmen hat mit
einem weltweiten Editorenteam seine eigene Weindatenbank zusammengestellt. Saubere Weindaten wurden direkt von den Webseiten hundertausender Winzer von Hand geerntet. Corkscore validiert außerdem jede Nutzereingabe neuer Weine. Das Resultat ist eine saubere, umfangreiche Weindatenbank mit Erzeugerpreisen für über 130.000 Weine aus Deutschland, europäischen Ländern,
den USA, Australien und Neuseeland. Die Datenbank wird fortlaufend gepflegt und erweitert.”
Da hat sich also einer die Mühe gemacht und Winzerwebseiten nach Infos durchsucht, um sie in eine Datenbank einzupflegen. Klasse! Und nun? Die App kostet 3,99 Euro und bietet außerdem eine Vielzahl von Verkostungsnotizen. Die kann jeder einpflegen, wenn er sich bei “Corkscore” angemeldet hat. Man sieht den Namen des Weines und die Infos über Region und Land, den Namen des Verkosters (allerdings nur verkürzt à la Dirk W.), den Preis und seine Verkostungsnotiz einschließlich Punkte. Man weiß also nicht, wer das genau ist, der das schreibt, warum, weshalb und wieso. Ich finde das nicht wirklich spannend und aussagekräftig. Warum sollte ich jemanden vertrauen, den ich nicht kenne und über den ich keinerlei Infos erhalte? Was weiss ich, wer Tim G., Richard F. oder Alan M. ist. Außer einer Auflistung ihrer Verkostungsnotizen erfahre ich nichts über diese Jungens.
Überhaupt ist der Bereich “Deutschland” wenig mit Inhalt gefüllt. Also das, was mich am meisten interessieren würde. Ich kann mich zwar durch alle Anbaugebiete durchklicken, immer weiter runter durch die “Subregions” bis in die Lagen hinein. Aber erstens fehlen da viele und zweitens steht wenig drin. Ein netter “gimmick” ist die “tasted where” Funktion. Da kann der Nutzer eintragen, wo er welchen Wein probiert hat. Das ist wie gesagt nett, aber auch nicht der Brüller schlechthin. Über “foursquare” kann ich der Welt kostenlos mitteilen, wo ich bin und was ich mache.
Mein persönliches Fazit: “Corkscore” sieht nach einem schlauen Geschäftsmodell aus. Bereits vorhandene Daten werden “eingesammelt” und durch “user generated content” ergänzt. Für knapp 4,00 Euro finde ich das Ganze persönlich eher grenzwertig. Zumal der Nutzen und Mehrwert für mich persönlich nicht ersichtlich ist. Ich bin ja nicht das “Mass aller Dinge”, aber diese App sieht mir eher wie eine “Schnellgeldeinsammelapp” aus.
Mein persönlicher Wein App Tipp ist “Platter`s Wines of South Africa”
Ich habe hier darüber berichtet: http://lagazzettadelvino.blogspot.com/search/label/Apple%20IPad%2FIPhone
Für Anfänger kann ich “Weine” von Wissen Direkt empfehlen. Weiss aber nimmer was das kostet.
Auch mehr für Anfänger, aber schon recht umfangreich: “wine & vintage” http://itunes.apple.com/de/app/wine-vintage/id366298384?mt=8
Naja ich finde allgemein sind manche apps überflüssig..Ich weiß nicht ob das kostenpflichtige jetzt auch unbedingt besser ist als kostenlose. Naja wie erwähnt, es ist ein schlaues Geschäftsmodell und vielleicht ein must-have für leidenschaftliche Weintrinker, aber für mich wäre das nichts
Und jetzt entschuldigt mich mit meinem Glässchen of italienischen Wein
Hat jemand dieses App schonmal richtig ausgetestet? Habe meine irgendwie meine Zweifel. Ich Werde mal das App von Dennis probieren und dann nochmal Berichten!
Ich finde das Wein-Apps irgendwie sinnlos. Für sowas braucht man doch kein Apps, aber wer es braucht.
beste App in der Kategorie ist für mich definitiv “Meine Weine”. Hier kann man sich eine Datenbank seiner Weine inklusive Fotodokumentation selber anlegen.
Pingback: Wein iPhone Apps als Infografiken « « GENERATION WEIN WEBLOG GENERATION WEIN WEBLOG