Die Fachzeitschrift “Internet World Business” führt seit gestern in München die “Internet World 2009″ Fachmesse durch. Neben der Messe gibt es auch einen Kongreß bei dem Internetexperten ihre Vorstellungen über die Zukunft des Netztes erläuten. Diese Vorstellungen und Thesen sind extrem interessant. Diese beispielsweise: Im Jahr 2025, also in 16 Jahren, sind die Entscheider alles Menschen, die ein Leben ohne das Internet nicht mehr oder kaum noch kennen. Diese menschen machen dann keinen Unterschied zwischen realem und virtuellem Leben. Die Medien werden künftig nicht mehr gelesen, sondern nur noch nach interessanten Inhalten überprüft. Zwangsläufig sinke damit der mediale Qualitätsanspruch. Das bedeutet, wir steuern auf ein Zeitalter der Beliebigkeit zu. Sehr interessant auch diese These: Künftig gehen die Menschen nicht mehr in das Internet, sie haben es immer dabei! Das ist ein Trend, der jetzt verstärkt auch schon zu beobachten ist, denn soziale Netzwerke im web 2.0 werden immer wichtiger und immer mobiler (Quelle:Internet World Business).
Ich weiss, dass das einige nicht hören wollen und auch vehement dagegen argumentieren. Aber auch ich bin mittlerweile fest davon überzeugt, dass diese Entwicklungen nicht mehr aufzuhalten sind. Warum auch, es gibt für mich kaum einen Grund, der gegen diese Entwicklung spricht. Es muss nur jedem klar sein, auf was er sich da einläßt.
Der Schussfolgerung kann ich mich nur anschießen. Aber warum muss zwangsläufig die Qualität sinken und woran machen wir die Qualität fest. Das es mit der Vielzahl von Informationen und Quellen immer schwieriger wird eine Nachricht zu bewerten sehen wir heute schon. Ich denke aber das sich auch hier eine Struktur entwickeln wird, mit den wir Informationen bewerten können, so wie ihr es in der aktuellen Presslandschaft ja auch haben.
@weinwerk
Das kann schon gut möglich sein. Ich hoffe allerdings, dass sich diese Struktur möglichst schnell entwickelt.
Aufregend visionär find ich das nicht. Wie die Überschrift sagt: Die Zukunft ist schon unter uns. In ganz wesentlichen Punkten ist das Leben mit und im Internet doch längst Realität. Oder gibt’s (an den wseentlichen gesellschafts-/wirtschaftsgestaltenden Ecken) tatsächlich noch internetlose und internetunabhängige Entscheider? Und auch schon jetzt werden Medien nur noch nach interessanten Inhalten überprüft – im ersten Schritt. Anders ist nämlich für den einzelnen informationsabhängigen Menschen die Informationsflut gar nicht zu bewältigen. Allerdings glaube ich, dass dann ein zweiter Schritt kommt – und zwar heute ebenso wie morgen: Das, was als “interessant” bzw. “für mich wichtig” bewertet wird, das wird dann (wenn auch wiederum in unterschiedlichem Rahmen und in unterschiedlicher Intensität) auch gelesen. Und da spielt Qualität sehr wohl eine Rolle. Auch das, was ich sichte, muss einem gewissen qualitativen Anspruch genügen; denn sonst werde ich nicht zu der Bewertung “interessant – weiterlesen!” kommen. Und damit wäre die Info tot. Daher meine Prognose: nicht “keine Qualität”, sondern (z. T.) andere Qualität und an anderer Stelle.